02. 09. 2011
100000 m³ bewegte Luft

featured artist ars electronica 2011
 
Mariendom/ Linz (A)


20:54 Installation, Teil1
23:00 Performativer Teil, ca. 60-90 minuten
Anschliessend: Installation, Teil 2 bis 5:13

symbolischer Raum
architektonischer Raum
atmosphärischer Raum
 
Der Linzer Mariendom ist Österreichs grösste Kirche, ein Raum mit extremen Massen und Volumina. Der Titel von Sam Auingers von der Abend- bis zur Morgendämmerung angesetzten „Klanginstallation mit performativen Elementen“ bezieht sich auf das Raumvolumen dieses Stücks gebauter Kulturgeschichte. 100000 m³ bewegte Luft ergründet diesen „Modell- und Erfahrungsraum zu Fragen des Ichs und der Gemeinschaft im 21. Jahrhundert“ und macht seine grundsätzliche atmosphärische Qualität im Zusammenspiel von Klang, Licht, Materialität und architektonischer Form erfahrbar und erlebbar. Höhepunkt ist eine Performance der Gruppe Technologies ( David Moss /voc.,Sam Auinger /electronics, Hannes Strobl /e-Kontrabass) und dem Domorganisten Wolfgang Kreuzhuber.

Den Begriff der Psychotropie in Bezug auf Architektur anwenden heißt, auf das atmosphärische Element des gebauten Raums in seiner sinnlichen Wahrnehmung verweisen. Seit ich den Mariendom kenne, hat mich seine Atmosphäre in Mächtigkeit, architektonischer Form, Proportion und klanglichem Ausdruck fasziniert. Dieses in seiner Architektur und Größe besondere Bauwerk ist einer Idee für Einheit und Klarheit in seiner sinnlichen Wahrnehmung geschuldet. Gotik....Symbolik
In diesem Raum begeben wir uns in gebaute Kulturgeschichte, einen Raum mit extremen Maßen und Volumen (ca. 100.000m3), einen einzigartigen Klangraum für jedwedes Klangereignis mit eigener Sprache und Farbe im Spiel seiner physikalischen Wechselwirkungen und Bedingungen.
An einem solchen Ort, in einem solchen Raum, wird die grundsätzliche atmosphärische Qualität im Zusammenspiel von Klang, Licht, Materialität und architektonischer Form verstärkt erfahr- und erlebbar.
Für mich ein Modell- und Erfahrungsraum zu Fragen des Ichs und der Gemeinschaft im 21. Jahrhundert, jenseits seiner ursprünglichen Bestimmung, Bedeutung, Aufgabe und Botschaft.
Am Beispiel dieses Raums geht die Arbeit 100.000 m3 bewegte Luft mit dem Material Klang und einer funktionalen Inszenierung der Frage nach den wahrnehmungsverändernden Qualitäten von Architektur, gebautem Raum, nach.

(text aus dem ars electronica Programmheft und Katalog)